Entscheidungen treffen – beruhigter Leben
Wohin soll es in diesem Jahr in den Urlaub gehen? Ist ein Elektroauto wirklich die bessere Wahl? Lieber das rote oder das blaue Kleid?
Entscheidungen zu treffen fällt vielen schwer. Zu groß ist die Angst, falsch gewählt zu haben und vor lauter Wahlmöglichkeiten nicht zu erkennen, welche die richtige ist. Ein Dilemma, das unseren Alltag und unser Leben schwer belasten kann. Was also tun? Wie können wir Entscheidungen für uns leichter fällen und die Angst vor der falschen Wahl reduzieren? Wie gelingt es, in der Zukunft versöhnt mit uns selbst zu sein? Gehen wir es systematisch an!
Entscheidungen vereinen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Wir blicken in die Vergangenheit und auf die persönlichen Erfahrungen dort. Stellt sich heraus, dass eine dort getroffene Entscheidung nicht die richtige Wahl war, gehen wir es bei einer folgenden Entscheidung anders an. Konnten wir mit der Entscheidung gut leben, bleiben wir in unserem Handlungsschema.
Wir blicken in die Zukunft. Wir malen uns Szenarien aus um vorauszuspüren, wie die Zukunft sich gestalten wird und treffen die Wahl, die uns für die Zukunft am besten erscheint. Aber Vorsicht: Bis vor kurzem wurden Entscheidungen getroffen unter der Annahme, dass in Europa nie wieder ein Krieg ausbrechen würde. Wie haben wir uns da getäuscht! Oder dass die Wirtschaft, der Motor unserer Gesellschaft, in einer immerwährenden Aufwärtsspirale verläuft. Wir nehmen die Zukunft planend voraus, nehmen dafür eine bestimmte Perspektive ein und müssen vielleicht im Nachgang dennoch erkennen: es war eine ungünstige Wahl.
Eine Wahl wird im Hier und Heute getroffen, in der Gegenwart. Die Entscheidung von Heute beeinflusst die Zukunft, aber wir können die Entscheidung nicht aus der Perspektive der Zukunft treffen, sondern nur aus dem Heute heraus. Und die Erfahrungen der Vergangenheit sind auch nicht immer hilfreich, schließlich war die damals erhoffte Zukunft und der Rahmen möglicherweise ein anderer.
Der Richtungskompass für den Entscheidungsprozess
Hilfreich bei der Entscheidungsfindung ist ein innerer Kompass, der quasi den Halt und die Orientierung für die Entscheidung vorgibt. Doch wie sieht dieser aus?
Jeder Mensch geht eine Entscheidung anders an: Manche schreiben die Gedanken schriftlich auf ein Blatt Papier herunter oder diktieren diese in ein Sprachmemo. Andere entwickeln Checklisten, die Pro und Kontra gegenüberstellen oder grübeln tagelang vor sich hin. Wieder andere treffen gar keine Entscheidung. Auch das ist übrigens eine Entscheidung, wenn Sie als solche aktiv angenommen wird, birgt aber die Gefahr, dass Sie zum Spielball Anderer werden.
Und dann, wie aus dem Nichts, ist plötzlich die Entscheidung da. In Millisekunden hat Ihr Bauch, Ihr Gefühl, die Entscheidung getroffen. In unserer Gesellschaft hat das Gefühl jedoch weniger Wert als das systematisch Erarbeitete. Und so übernimmt sofort unser Kopf erneut das Kommando und resümiert die rationalen Vorteile dieser Entscheidung. Quasi die logische Begründung unseres Bauchgefühls, die darüber vor uns selbst legitimiert wird. Dem Bauchgefühl liegt Intuition zugrunde, die sich aus eigenen Werten und Prinzipien speist. Werte sind geprägt aus der Vergangenheit und haben viel mit Sozialisierung, Kultur und Religion zu tun. Ziele liegen in der Zukunft und sind nicht selten anerzogen.
Ziele und Werte als Kompass der eigenen Entscheidungsfindung
Haben Sie Ziele? Nun, wenn Sie keine Ziele haben, dann sind Sie fein raus, denn dann brauchen Sie nie Entscheidungen zu treffen. Denn wer keine Ziele hat, will ja das Leben einfach leben, ohne eine Richtung einzuschlagen. Sie dürfen sich treiben lassen, werden jedoch aktiv keine bestimmte Richtung einschlagen.
Wer Ziele verfolgt und seine Werte lebt, der fällt Entscheidungen leichter. Er orientiert sich in der Entscheidungssituation eben nicht an Vermutungen, Ängsten oder Meinungen, sondern fragt sich im Hier und Jetzt: Wie entscheide ich, um meinen Zielen und Werten gerecht zu werden. Ein Beispiel aus dem Alltag soll das verdeutlichen. Sie gehen einkaufen mit dem Ziel, ein leckeres Abendessen zu kochen. Ihre Werte spiegeln sich in Ihrem Kaufverhalten in der Wahl von Bio oder konventionellen Produkten. Ziele und Werte treffen aufeinander und beeinflussen Ihre Entscheidung. Wenn Sie das berücksichtigen, haben Sie immer die Entscheidung getroffen, mit der Sie gut leben können.
Die Entscheidung ist gefallen – Was sollten Sie beachten?
Entscheidungen werden im Hier und Jetzt gefällt. Wenn die Wahl getroffen ist, folgt eine große Erleichterung. GUT SO! Lassen Sie sich von nun hochkommenden Gefühlen oder Kommentaren anderer nicht beeinflussen. Denke Sie immer daran: Ob die von Ihnen getroffene Entscheidung im Sinne der Zukunft wirklich die richtige war, kann und wird Ihnen nur die Zukunft selber zeigen. Sie werden übrigens feststellen: meist war sie das auch!
Was könnten Sie tun, um mit Entscheidungen versöhnt zu leben?
- Bleiben Sie flexibel und nehmen Sie die Veränderungen im Leben an. Entscheidungen, seien Sie auch noch so schwer zu treffen, zeigen die Vielfalt und den Überfluss in unserem Leben auf!
- Machen Sie sich Ihrer Werte, Prinzipien und Ziele bewusst. Diese lenken Sie unbewusst durch alles hindurch.
- Denken Sie immer daran: Sie selber sind der schärfste Kritiker Ihres Lebens! Daher setzen Sie diesem negativen und zermürbenden Gefühl Wohlwollen, Gelassenheit und Vertrauen entgegen.
- Blicken Sie auf Ihr Leben zurück. Gab es Wendepunkte im Leben, Entscheidungen, die Sie gerne anders getroffen hätten? JA, vielleicht ist es so, aber dennoch hat sich etwas anderes daraus entwickelt, und keiner kann sagen, ob eine andere Entscheidung wirklich die bessere gewesen wäre.
- Wir sollten vermeiden, unser Leben aus den Augen der anderen zu betrachten oder deren Maßstab zu folgen. Leben Sie Ihren eigenen Maßstab und folgen Sie Ihrem eigenen Kompass.
Seien Sie mutig und leben Sie Ihre Werte und Ziele und stehen Sie dazu – auch und besonders in Entscheidungsprozessen.
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