Der Apfel der Zuversicht – Kraft in unsicheren Zeiten
Vielleicht geht es Ihnen auch so:
Sie trauen sich derzeit am Morgen kaum die Nachrichten zu lesen, zu hören oder im Fernsehen zu verfolgen. Vielleicht fühlen Sie sich wie gelähmt und innerlich angespannt, versuchen sich selber zu beruhigen und positiv zu blicken. Es überfordert Sie derzeit fast alles, was mit dieser menschlichen Tragödie in Verbindung steht. Vielleicht gehören Sie aber zu den Menschen, die in der Lage sind, einen Schritt nach dem anderen zu denken und zu fühlen. Egal wie Sie damit umgehen können, es ist so menschlich – und doch gleichbleibend kräftezehrend.
In den Gesprächen, die ich führe, wird deutlich: Nicht wenige treiben die Ereignisse in diesen Tagen massiv um. Was müssen Menschen in den einzelnen Ländern ertragen? Unabhängig ob wir in die Ukraine blicken oder nach Russland. Wie geht es den Kindern? Welche Hoffnungen werden gerade zerstört und wie viele Menschenleben ausgelöscht? Und natürlich auch die bange Frage: Was hat das alles für Auswirkungen auf uns?
Ich muss stets an die Bevölkerung denken, an die russischen Frauen, Männer und Kinder wie auch an die ukrainischen Frauen, Männer und Kinder. Aber nicht nur an die. Überall auf der Welt, dort wo Kriegskonflikte herrschen, leiden die Menschen massiv.
Gewinnen kann niemand!
Es liegt mir fern, meine politische Meinung kundzutun oder jemanden aufzudrängen – dafür ist alles aus meiner Sicht viel zu komplex und undurchdringlich. Und auch die Auswahl meines Flaggenbildes am Ende des Beitrags habe ich gewählt, nicht weil ich das eine Volk mehr schätze als das andere, sondern weil die Art und Weise des Angriffs, sofern ich es überhaupt beurteilen kann, in Frage zu stellen ist – samt dem Angriff auf die Zivilbevölkerung. Und schwupp, bin ich doch ein wenig politisch. Solange wir darüber streiten können, erscheint mir das aber in Ordnung, oder?
Ich blicke auf die menschliche Tragödie und sehe: alle Menschen leiden!
Manch Einer, der zur Zeit in meine Praxis kommt, hört folgenden Satz von mir – und dabei stammt er gar nicht mal von mir:
Und wenn die Welt morgen unterginge,
ich würde heute noch einen Apfelbaum pflanzen!
Sie kennen diesen Satz? Er ist von Martin Luther. Gut, manche glauben, dass er gar nicht von ihm ist. Letztendlich ist es auch unerheblich, geht es doch um den Sinn des Satzes. Denn was soll damit zum Ausdruck gebracht werden?
Dass, egal was in der Welt passiert, wir alle an das Leben glauben sollten und alles dem Leben widmen sollten. Wir das tun müssen, was wir tun können, in der Gewissheit und dem Wunsch, die Zukunft beim Wachstum zu begleiten.
Manche nennen es schlicht auch Optimismus. Ein ziemlich guter Widerstandsfaktor.
Ich rate Ihnen, sich einen einzelnen Apfel mitten auf den Tisch zu legen oder an einen Platz, den Sie am Tag mehrmals mit den Augen streifen.
Wenn Sie dann eine Welle der Verzweiflung, Wut und/oder Trauer überkommt auch, weil man selber nicht aktiv werden kann, dann erinnern Sie sich an den Satz vom Apfelbaum. Und verankern damit Stärke und Vertrauen in Ihnen selber.
Wir können nicht alles verändern,
aber wir können im Kleinen Gutes tun – auch für uns!
In diesem Sinne
Nehmen Sie sich Zeit für sich,
Ihren Apfelbaum zu pflanzen.
Ihre Susanne Lusiardi
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