Woher den Mut dafür nehmen?

Wie oft stehen wir vor Möglichkeiten, die verlockender nicht sein könnten oder müssen/wollen Entscheidung treffen, die uns tief im Inneren hin und her werfen, uns unruhig schlafen lassen oder tagsüber unser Denken beeinflussen.

„Wenn ich doch nur den Mut hätte, dann…“ – so der häufige Gedankengang.

Der folgende Beitrag versucht zu erläutern, was Mut überhaupt ist und warum es uns so schwer fällt, mutig zu sein.  

Mut hat viele Facetten

Erst 2010 wurde Mut zum ersten mal umfassend erklärt.

Mut ist demnach eine absichtliche Handlung, die jemand trotz eines bekannten Risikos übernimmt, um ein edles Ziel oder ein anderweitig lohnendes Ziel zu erreichen.  Christopher Rate , Universität Yale

Mut kann Angst hervorrufen – muss er aber nicht.  Im Zentrum von Mut steht, dass der mutig Handelnde sich seines Risikos bewusst ist.

Mut wird unterschieden in

  • physischer Mut: Beispielsweise arbeiten der Polizist oder die Feuerwehrfrau in Berufen, die mit hohen Risiken verbunden sind. Physischer Mut wird aber auch benötigt, wenn wir oben auf dem 10-Meter-Turm stehen und zum ersten Mal springen möchten.
  • moralischer Mut:  auch Zivilcourage genannt wird. Jemand vertritt hierbei seine Werte nach außen und riskiert dafür soziale Ächtung.
  • psychologischer Mut: Er zeigt sich im Durchhaltevermögen, zum Beisiel bei schwerer Krankheit.
  • vitaler Mut: Er ist ein wenig mit dem psychologischen Mut verwandt. Hierbei geht es um Lebensmut und Optimismus, den es zu bewahren gilt, auch wenn einem ein Unglück widerfährt.

Mut nicht gleich Mut  – auch auf den Lebensbereich kommt es an

Um Mut wirklich anerkennen zu können, muss immer die persönliche Lebensgeschichte des Einzelnen  mit berücksichtigt werden. Was für den einen mutig ist, kann  den anderen vielleicht eher an eine normale Handlung erinnern.

Auch zu beachten: man kann in einem Lebensbereich sehr mutig sein, in einem anderen aber gar nicht.  Beispielsweise kann der Einzelne mutig das erste mal vom 10-Meter-Brett springen, geht aber auf der anderen Seite finanziell kein Risiko ein.

Mut in Abhängigkeit von Menschentypus und Alter

Auch kann ein bestimmter Menschentypus für Mut oder weniger Mut sprechen. Impulsive Menschen schienen eher mutig zu agieren. Sie scheinen risikobereiter und haben weniger Angst. Sie schätzen Risiken optimistischer ein.

Und das Alter? Hat das auch Auswirkungen auf mein Mutigsein? Nun, das sind sich Wissenschaftlicher uneins. Die einen vertreten die Meinung, dass ältere Menschen weniger risikobereit seien, die anderen, dass sie weniger zu verlieren hätten und daher mutiger seien.

Mut und Gesundheit

Es gibt Mutmaßungen, die vermuten lassen, dass mutige Menschen gesünder seien. Sie würden weniger an Schwindelgefühlen, Magenschmerzen oder Übelkeit leiden. Insgesamt seien körperliche Beschwerden deutlich geringer.

Mut zu einer Entscheidung

Menschen, die sich für einen mit Risiken behafteten Weg oder für eine risikobehaftete Lösung entschieden haben, sind mit dem Ziel der Handlung beschäftigt und nicht mehr mit der angsteinflösenden Sache.  Die Angst tritt dann in den Hintergrund.

Mut und Erziehung

Um Mutig zu werden, musste der Einzelne Erfahrungen mit Risiken machen dürfen. Dies wird immer schwieriger. Viele Eltern besitzen ein übersteigertes Sicherheitsdenken. Sie ermöglichen Kindern gar nicht, Erfahrungen mit möglichen Gefahren zu machen. Die Folge: Mutlosigkeit und übersteigertes Sicherheitsdenken bereits bei Heranwachsenden und jungen Erwachsenen. Das Dilemma: keine Erfahrungen im Umgang mit risikobehafteten Situationen und deren ggf. auch negativen Folgen.

Was hat Mut nun mit dem nebenstehenden Bild zu tun?

Seien wir ehrlich, oftmals verfolgen wir einen Weg, der uns vorgegeben wurde, der bereits vor Jahren von uns eingeschlagen wurde. Wir fühlen uns wohl, aber immer öfter zieht es uns hin zu etwas, dass wir gerne machen würden, uns aber der Mut fehlt. Oder wir sind unzufrieden mit dem Bild, dass wir von uns selber haben, wünschen uns mehr Zivilcourage und Ehrlichkeit mit sich und den anderen.

Am Ende der Entscheidung steht dann zunächst das Nichts, das Unbekannte….das Risiko….sowie auf diesem Bild. Wir wissen nicht, was am Ende auf uns wartet.

Aber wir haben den Mut ! Sie auch????

Viel Mut wünscht Ihnen

Ihre Susanne Lusiardi

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