Thema Waldbaden
Lust auf ein besonderes Vollbad?
Wie herrlich ist es, sich in einem geheizten Badezimmer in warmes, wunderbar duftendes Wasser hineingleiten zu lassen. Zu spüren, wie die Muskeln sich entspannen, die Augen angenehm schwer werden und der Blick sich auf einen selbst und in sich hinein lenkt. Das „Da Draußen“ für einen kurzen oder auch längeren Moment einfach ausgeblendet ist. Und auch im Anschluss an das Wannenbad hallt noch empfundene Wohltat nach: Reinheit, Klärung und Aufgeräumtsein, bei sich selbst zu sein. Unbeschreiblich….
Ach, Sie haben keine Badewanne?
Oder Sie nutzen die Badewanne ausschließlich, wenn es gilt, die sich ankündigende Erkältungskrankheit abzuwenden oder die Selbstheilung dank verschiedener Badezusätze des Körpers zu unterstützen? Denken Sie beim Thema Vollbad eher an Eucalyptus- und Latschenkieferessencen aus der Drogerieabteilung? Die positiven Effekte des Waldes sozusagen in der Badewanne? Dann sind wir ja gar nicht so voneinander entfernt! Wie wäre es dann einmal mit einem Vollbad ganz anderer Art? Ein Vollbad exklusiv für gestresste (Stadt-) Menschen. Kostenfrei und in der Wirkung wissenschaftlich belegt!
Ein Japanisches (Voll-)Bad
Seit Jahrhunderten ist die wohltuende Wirkung der Natur auf den Menschen bekannt. Der Kontakt zur Natur zeigt positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Eine Besonderheit ist das Waldbaden, das in Japan als psychotherapeutische Maßnahme bereits seit vielen Jahren anerkannt ist. Im Jahre 2007 wurde die Japanische Gesellschaft für Waldmedizin gegründet. Dort, in den schönsten Wäldern Japans finden sich Bäume, die teilweise mehr als 300 Jahre alt sind. Therapiezentren sind in den ausgewiesen Waldbereichen mittlerweile angeschlossen. In zahlreichen Studien konnte die Wirkung des Japanischen Badens in der Natur bewiesen werden. Ein besonderer Forschungsfokus liegt hierbei auf der Wirkung des Waldes, so dass sich der Begriff „Waldbaden“ etabliert hat.
Shinrin Yoku: Baden in der Waldluft
Seit kurzem ist auch bei uns in der westlichen Welt das Therapiekonzept des „Waldbaden“ angekommen. Baden bedeutet hierbei das Eintauchen in die Natur des Waldes. Hierbei wird der Badende Teil der unsichtbaren Biologischen Netzwerke, die durch systematische Forschungen im Wald nachgewiesen werden konnten. Fachleute sprechen von einem unsichtbaren Kommunikationssystem, welches über chemische Substanzen, den sogenannten Terpenen, Informationen vermittelt. Die Terpene ermöglichen den Austausch zwischen Bäumen und allen anderen Pflanzen im Wald und „warnen“ andere Genossen vor Gefahren. Die Folge: Abwehrstoffe werden produziert und in die Luft abgegeben, so die Forscher. Fast unglaublich, aber in dieses Netz der Abwehrstoffe taucht der Mensch im Rahmen des Waldbadens ein. Das menschliche Immunsystem nimmt die Abwehrstoffe auf, die in Folge unser körpereigenes Abwehrsystem aktivieren. Ähnliches erfolgt auch über die Wurzeln und die Rinde der Bäume. Der Mensch wird ein Teil dieses Kommunikationssystems.
Waldbaden – Nur ein esoterischer Trend?
Ganz sicher nicht. Studien zeigen, dass durch das Waldbaden körpereigene Killerzellen, die gegen Bakterien, Viren und sogar Krebszellen aktiv sind, um mehr als 50 % erhöht werden bei einem an zwei Tagen hintereinander erfolgenden Aufenthalt im Wald. Weitere Ergebnisse sind die Senkung von Stresshormonen wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin, die Entlastung der Gehirnaktivität mit dem Ergebnis des konzentrierten Denkens, Senkung des Blutdrucks und damit Verringerung des Risikos für Herz-Kreislauferkrankungen sowie Schutz des Herzens durch Ausschüttung eines Hormones (DHEA-Hormon), welches altersbedingten Vitalitätsstörungen und Ermüdungs-erscheinungen entgegenwirkt. Waldbaden schützt die Körperzellen, stärkt die körpereigene Abwehr und wirkt beruhigend und schlaffördernd. Und das Ganze ohne Nebenwirkungen. Ziemlich genial, oder?
Das Vollbad in der Waldluft
Was sollten Sie beachten?
- Nehmen Sie sich mindestens zwei Stunden Zeit. So lange sollte Ihr Vollbad schon dauern.
- Üben Sie sich in Langsamkeit, denn mehr als maximal drei Kilometer werden wir in der Zeit von zwei Stunden nicht zurücklegen. Entschleunigung – gar nicht so einfach!
- Nehmen Sie sich ein Getränk mit, falls Sie Durst bekommen sollten. Und ein kleines Kissen, wenn Sie sich zwischendurch setzen möchten.
- Zwischendurch hinsetzen oder hinlegen, das ist durchaus erwünscht! Legen oder setzen Sie sich auf den Boden, auf einen Stein, lehnen Sie sich an einen Baum, schließen Sie die Augen und genießen Sie die Geräusche, den Geruch…je länger Sie so verharren, desto intensiver nehmen Sie dies alles wahr.
- Sie dürfen Sammeln, Staunen, Schauen und Fühlen. Auch, wenn Sie mögen, Bäume umarmen. Erscheint Ihnen nun doch etwas seltsam? Nun, Sie wissen ja nun um das Kommunikationssystem des Waldes.
- Sie können Atemübungen aktiv nach Anleitung durchführen oder auch an einer kleinen Meditation teilnehmen.
- Sie dürfen auch gerne Ihre Gedanken während des Badens in einem Notizbuch dokumentieren. Aber immer unter dem Aspekt Positives festzuhalten: den gefühlten Genuss, das Spiel der Farben und Lichter, der Düfte…
Beachten Sie bitte: es geht nicht um eine Wanderung, bei der die Länge der Strecke, die zu bewältigenden Höhenmeter und die Anzahl der erwanderten Stunden im Mittelpunkt steht. Im Mittelpunkt des Waldbadens steht das bewusste Eintauchen in das Informations- und Kommunikationssystem des Waldes als ein (erweiterter) Teil von uns.
Zum Schluss ein Tipp von Prof. Dr. Qing Li (anerkannter Waldmediziner): Waldbaden an drei hintereinander folgenden Tagen durchgeführt erhöht die Anzahl der Killerzellen für ca. 30 Tage!
Haben Sie Lust, dieses kostenfreie Vollbad zu nutzen?
Dann probieren Sie es aus! Es wird Ihnen guttun.
Die Termine werden jeweils um 14 Uhr angeboten: Samstag, 17. April, Samstag 10. Juli oder Samstag 16. Oktober. Sie können natürlich auch an allen drei Terminen teilnehmen. Mehr dazu unter dem Reiter „TERMINE“ auf dieser Homepage.
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